Dokumentation

Titelbild der Fachtagsdokumentation

Sie finden hier die Zusammenfassungen der Vorträge und Workshops des vierten Fachtags des Projekts GEWINN zum Thema "Gender in algorithmischen Systemen" am 25.04.2019 in München. Die Zusammenfassungen wurde anhand von Audioaufnahmen und Protokollen erstellt. Sie sollen den Diskurs widerspiegeln, Anregungen geben und einen Überblick über die verschiedenen Aspekte bieten, die bei der Entwicklung und Anwendung algorithmischer Systeme aus Gendersicht beachtet werden sollten.

In den Downloads finden Sie darüber hinaus einige Präsentationen der Referentinnen und Referenten, die Tagungsmappe sowie die Dokumentation als druckbares PDF-Dokument. Zur Ansicht stehen Fotoimpressionen und Sketchnotes zur Verfügung.

Begrüßung

Prof. Nicola Marsden

(Hochschule Heilbronn, wissenschaftliche Leiterin GEWINN)

9:30 - 9:45 Uhr 

Prof. Dr. Nicola Marsden begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich zum 4. GEWINN-Fachtag. Als sie aus dem Zug in München ausgestiegen ist, ist ihr direkt ein Poster zum Thema „Künstliche Intelligenz“ aufgefallen: Die „ScienceStation“ hat in der Bahnhofshalle dazu informiert. Das Thema ist an allen Ecken und Enden präsent und aktuell, so dass es gut passt, dass das GEWINN-Projekt das Thema aufgegriffen hat.

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Gender im Design von Personalisierungsalgorithmen

Ulrike Irmler

(Microsoft News)

Eröffnungsvortrag 9:45 – 10:45 Uhr

Ulrike Irmler ist als Director of Program Management für das Portfolio von Microsoft News in 16 europäischen Ländern zuständig. Sie hat seit 1997 verschiedene Managementaufgaben bei Microsoft übernommen und hat unter anderem die Veröffentlichung der internationalen Version von Windows begleitet. In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt dem Thema Gender und Bias in Technologieprodukten gewidmet. Stets an der Schnittstelle zwischen Technik und Kommunikation, hat sie vor vier Jahren den Hackathon „Hack for her“ mitorganisiert, der im Rahmen einer Initiative zum Thema „Inclusive Design“ durchgeführt wurde. Dadurch wurde ihr bewusst, welche Mängel viele Produkte hinsichtlich Inklusivität aufweisen. Zudem war das Verhältnis von Frauen und Männern bei Microsoft zu dem Zeitpunkt alles andere als ausbalanciert. Heute arbeiten  81 % Männer und 19 % Frauen bei Microsoft, womit der Frauenanteil ein wenig gestiegen, ein Verhältnis 50 zu 50 aber immer noch in weiter Ferne ist.

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Wie kann/ wie soll Informatik damit umgehen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt?

RyLee Hühne und Cornelia Breitenstein

(FH Südwestfalen, Iserlohn/ msg systems ag)

Workshop 11:00 – 12:00 Uhr

Bei Anmeldungen für Veranstaltungen oder auf Websites gibt es meist zwei Auswahlmöglichkeiten, wenn es um das Geschlecht geht: weiblich oder männlich. Ein Blick auf die Lebensrealität und auch auf die Rechtslage zeigt jedoch ein anderes Bild: Seit Dezember 2018 gibt es einen dritten positiv benannten Geschlechtseintrag, „divers“. Schon seit 2013 ist es außerdem möglich, den Geschlechtseintrag leer zu lassen. Thema des Workshops von RyLee Hühne und Cornelia Breitenstein war, was das für Prozesse in Unternehmen und IT-Systemen bedeutet.

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Modellprojekt Reallabor: Wie Unternehmen praktisch von Geschlechterforschung profitieren

Michael Ahmadi, Anne Weibert, Corinna Beckmann, Eva Mattausch

(Universität Siegen/ Ubisoft BlueByte GmbH)

Workshop 11:00 – 12:00 Uhr

Michael Ahmadi und Anne Weibert erforschen im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Universität Siegen schwerpunktmäßig die Rolle von Frauen in IT-Organisationen für das Projekt GEWINN.  Corinna Beckmann arbeitet nach ihrem Bachelorabschluss in Business Information Systems – IT Service Management im dualen Studiengang bei Hewlett Packard seit 2012 bei der Ubisoft BlueByte GmbH und ist Producerin für das neue Computerspiel „Die Siedler“. Eva Mattausch ist seit 2019 Project Coordinator im Audio Department bei Ubisoft Blue Byte in Düsseldorf. Davor studierte sie im Masterstudiengang Audiovisuelle Medien mit Schwerpunkt Interaktive System & Games an der Hochschule der Medien Stuttgart. Zu Beginn führten Michael Ahmadi und Anne Weibert in das Thema Reallabor-Forschung ein. Corinna Beckmann und Eva Mattausch berichteten aus Unternehmenssicht ihre Erfahrungen mit dem Reallabor. Die Reallaborforschung bedeutet forschen in praxisorientierten Settings. Sie beinhaltet Aktionsforschung und qualitative Interviews, um theoretische Einsichten aus der Wissenschaft in praktisch anwendbare Handlungsempfehlungen zu transferieren.

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Gender im System: Chancen und Herausforderungen

Felicitas Birkner und Armin Groß

(Fujitsu Technology Solutions)

Workshop 11:00 – 12:00 Uhr

Felicitas Birkner und Armin Groß arbeiten bei Fujitsu Technology Systems, einem weltweit operierenden Unternehmen mit etwa 140.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 20.000 in Forschung in Entwicklung, in über 100 Ländern und mit einer 80 Jahre alten Unternehmensgeschichte. Zu Beginn des Workshops stellten sie heraus, wie wichtig es heutzutage für Unternehmen ist, die Zukunft aktiv mitzugestalten. In mehreren Städten hat Fujitsu „Digital Transformation und Innovation Center“, in denen Workshops als Dialog mit Kunden und Partnern stattfinden. Ein wichtiges Thema im Unternehmen ist „human-centric innovation“. Es gibt einen Code of Conduct, der die Themen Diversity, Inklusion, Bias und Gender enthält. Außerdem finden regelmäßig Schulungen statt, um das Bewusstsein für ethische Aspekte zu steigern. Felicitas Birkner betonte, dass technische Entwicklungen heutzutage Grenzen erreichen, die ein anderes Denken und vor allem ein verantwortungsvolles Handeln erfordern.

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Videospiele als Einstieg in die Informatik und wie Diversity-freundlich die Spieleindustrie ist

Xenija Neufeld

(Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)

Workshop 12:15 – 13:15 Uhr

Zum Einstieg in ihren Workshop berichtete Xenija Neufeld über ihren Weg in die Informatik und die Spielebranche: In der Schulzeit hat sie Informatik als Wahlpflichtfach gewählt, das Thema Game-Design war ihr aber noch unbekannt. Das änderte sich, als sie eine AG an der Universität Hannover besuchte, in dessen Rahmen ein Spiel entwickelt wurde. Während ihres Informatikstudiums an der Universität Magdeburg wurde sie bei dem Verein „Acagamics Magdeburg“ aktiv. Im Master fokussierte sie sich auf Künstliche Intelligenz. Aktuell arbeitet sie an einer dualen Promotion in Informatik an der Universität Magdeburg in Kooperation mit dem Videospieleentwickler Crytek aus Frankfurt, das Thema ist „Langzeitplanung und reaktive Ausführung von Aufgaben in hochdynamischen Umgebungen“. Sie ist außerdem Mitorganisatorin der Netzwerkveranstaltung „FemDevsMeetup“ für Spieleentwicklerinnen in der Region Frankfurt, weil ihr die Förderung von Frauen in der Informatik am Herzen liegt.

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Fairness in KI – Wie definiert sie sich und wie erreichen wir sie?

Dr. Andreas Braun

(Accenture)

Workshop 14:15 – 15:15 Uhr

Dr. Andreas Braun arbeitet bei Accenture Europe größtenteils im Bereich „Data“ und „Applied Intelligence“. Letzterer ist ein Kunstbegriff, der viele Themen wie „Machine Learning“, „Advanced Analytics“ und „KI“ zusammenfasst und ist deshalb sinnvoll, weil die einzelnen Begriffe fließend sind. Accenture implementiert KI, Datenlösungen und technologische Lösungen für Businesskunden wie Banken, Versicherungen, Autohersteller u.v.m. Der weltweit größte Kunde ist Google mit einem Umsatz von ca. 1,4 Mrd. Euro.

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Gender in KI-basierten Systemen: Chancen erkennen – Risiken minimieren

Ingo Brenckmann und Alissa Wilms

(Porsche Digital Lab)

Workshop 14:15 - 15:15 Uhr

Im Workshop „Gender in KI-Basierten-Systemen: Chancen erkennen – Risiken minimieren“ diskutierten Alissa Wilms und Ingo Brenckmann vom Porsche Digital Lab den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Unternehmen. „Technology is not neutral.“ Mit diesem Zitat von Donna Haraway macht Alissa Wilms gleich zu Beginn auf die Problematiken der KI-basierten Systeme aufmerksam. Viele Probleme im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz seien schon jetzt bekannt, immer neue kommen dazu. Dabei liegen die Hindernisse häufig tiefer als auf den ersten Blick ersichtlich. Wie wichtig die Rolle der Mathematik ist, wurde schnell deutlich.

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Die Erfolgsgeschichte des ersten KI-Hackathons exklusiv für Frauen

Kenza Ait Si Abbou

(Deutsche Telekom AG)

Präsentation 15:15 – 16:15 Uhr

Kenza Ait Si Abbou ist Senior Managerin für Robotics and Artificial Intelligence bei der Deutschen Telekom in Berlin. Zu Beginn ihres Vortrags präsentierte sie eine Erkenntnis der AllBright-Stiftung: Es gib in Deutschland mehr Vorstandsvorsitzende, die Thomas oder Michael heißen, als Vorstandsvorsitzende, die Frauen sind (1). Das ist überraschend und schockierend. 2011 hat der damalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, eine Frauenquote für das Unternehmen beschlossen. Bis 2015 sollte das obere Management aus 30 % Frauen bestehen. Durch diese Entscheidung entstanden viele Initiativen, unter anderem Frauennetzwerke, die begannen, sich regelmäßig zu treffen. Es wurden Workshops und Seminare zu inhaltlichen Themen (z.B. Blockchain) organisiert, aber auch Abendveranstaltungen, um sich besser kennenzulernen und das Netzwerk zu stärken. 

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Feminismus und Fiktion: Technologien neu erzählen

Katrin Fritsch und Helene von Schwichow

(MOTIF Institute for Digital Culture)

Workshop 15:15 – 16:15 Uhr

Das MOTIF Institute for Digital Culture – eine Mischung aus Forschungsinstitut und Strategieberatung – wurde 2019 von Katrin Fritsch und Helene von Schwichow gegründet. Im Mittelpunkt stehen technologische Innovationen und ihre gesellschaftlichen Implikationen mit Fragen wie: Wie kann man Technologie und Gesellschaft sinnvoll zusammen denken? Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Welche ethischen Überlegungen sollte man bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz mitdenken?

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Das Recht gegen diskriminierende Algorithmen

Wiebke Fröhlich

(Goethe Universität Frankfurt am Main)

Workshop 15:15 – 16:15 Uhr

Wiebke Fröhlich hat Jura studiert und forscht zurzeit im Rahmen ihrer Promotion zum Antidiskriminierungsrecht, unter anderem zu diskriminierenden Algorithmen. Sie ist außerdem beim Deutschen Juristinnenbund aktiv und setzt sich für die Gleichstellung von Frauen ein.

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Fotoimpressionen

Sketchnotes

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